Sprache

Tarmeh

Das Alt–Tarmeh wurde eine lange Zeit auf Tarmanel gesprochen, doch nachdem die Herrscher Tarmanels sich mehr und mehr von Mamur entfernten und den alten Geschichten um die Elovar vergaßen, begannen sie sich über die schwerfällige Sprache aufzuregen. Bis zu dem hochmütigen Mantuz Eandor blieb es aber beim Alt–Tarmeh. Dieser Mantuz aber wollte sich in allem von der Vergangenheit und all den Irrlehren absetzen und so entwarf er eine neue Sprache, das Tarmeh. Das Tarmeh baut zwar auf dem Wörterbuch des Alt–Tarmeh auf, aber viele Worte veränderten sich und neue kamen hinzu. Auch wenn die Regierungszeit Eandors eine der dunkelsten Epochen nach den großen Kriegen war, so war diese Erneuerung der Sprache eine gute Errungenschaft.

zu den Henven, Visloa und Cendo

Es werden hier wie in der alten Sprache auch drei Bereiche unterschieden. Die Einteilung erfolgt gleich. Henven sind größtenteils solche, von denen keine Verben oder Adjektive abgeleitet werden können und die man anfassen kann (Bett, Besen, Stuhl, Angel, etc.), Visloa sind Nomen, die man spüren, aber nicht anfassen kann (Wind, Liebe, Geister, usw.) und Cendo sind die Nomen der zeitlichen Begriffe (Abend, Morgen, Winter, uvm.). Die Nomen sind auch im Tarmeh die Stammformen, aus denen alle anderen Verben, Adjektive und Adverben gebildet werden. Die Nomen des Tarmeh wurden aus dem Alt–Tarmeh nach einigen Veränderungen übernommen, zum Beispiel wird das h im Tarmeh nicht länger als Verlängerung der Vokale benutzt, sondern als eigenständiger Buchstabe. Im Abschnitt zur Aussprache der Wörter stehen Regeln, nach denen Vokale lang oder kurz gesprochen werden. Es wurden auch viele Nomen neue gebildet. Nach der Einführung des Tarmeh wurde der Wortschatz stark erweitert, da dem herrschenden Mantuz das Alt–Tarmeh nicht umfangreich genug war. Wie im Alt–Tarmeh werden auch hier die Nomen immer groß geschrieben.

Im Tarmeh können Nomen miteinander kombiniert werden. Dies wurde eingeführt, um Mißverständnisse abzubauen und die Sprache zu erweitern. Es mußte nun nicht mehr so vieles umschrieben werden. Vom Wort, das vorne steht, wird dabei die erste Silbe gebildet, von dem zweiten die zweite Silbe. Zum Beispiel Abendbrot. Zunächst wird die erste Silbe aus dem Wort Abend gebildet, Mionvor. Die Silbe lautet Mion–. Die zweite Silbe stammt vom Wort für Brot, Zran. Abendbrot heißt Mionzran. So verhält es sich mit allen solchen Worten.

Wie im Alt–Tarmeh wird ein Anhang vor den Stamm gesetzt, um auszudrücken, daß es sich um eine Person handelt. Abenteuer = Cheva und Abenteurer(in) = I–Cheva.

Um die komplizierte Angabe einer Menge im Alt-Tarmeh zu beseitigen, wurde die Mehrzahl für Nomen eingeführt. Der Plural der Nomen wird durch Lautverschiebungen gebildet. Dabei ist es wichtig zu unterscheiden, ob das Nomen auf einem Vokal endet oder auf einem Konsonanten. Endet das Nomen auf einem Vokal, so wird lediglich ein –m– angehängt und es gibt keine Lautverschiebung. Diese tritt nur auf, wenn das Nomen auf einem Konsonanten endet. Fängt ein Nomen, das auf einen Konsonanten endet auch mit einem an, so gibt es eine Lautverschiebung der Konsonanten, die am Anfang stehen.

B zu

C zu

D zu

F zu

G zu

H zu

K zu

L zu

M zu

N zu

P zu

R zu

S zu

T zu

V zu

Z zu

Ch zu

Ch

B

C

D

F

G

H

K

L

M

N

P

R

S

T

V

Z


Fängt aber das Nomen mit einem Vokal an, so findet die selbe Lautverschiebung wie zuvor beschrieben am Ende des Wortes statt. Unter dem Punkt, in dem ich die Schrift erläutere ist ein Zeichen zu sehen, das die Lautverschiebung anzeigt. Unter dem Punkt Ausspracheregeln ist zu lesen, wie der Plural beim Sprechen deutlich gemacht wird.


Bildung der Visla, Henvi und Kikla

Auch in der neuen Sprache gibt es eigenständige Verben, die Kikla, die sich nicht von einem Nomen ableiten lassen (zum Beispiel schwimmen) und dann die Verben, die ein Stammnomen haben. Ist dieses ein Visloa, sind es die Verben der Visla. Ist der Stamm in wenigen Fällen ein Henven gehören sie in die Gruppe der Henvi. In der neuen Sprache wird aus den Nomen zunächst eine Grundform gebildet, aus der dann die Verben nach Person und Zeit verändert werden. Die Grundform von Verben leitet sich von Nomen ab, die im Singular vorliegen. Es kommt darauf an, ob das Nomen auf einem Konsonanten oder Vokal endet.
Endung auf Konsonanten – die letzten beiden Buchstaben entfallen und es wird dann ein "na" angehangen
Endung auf einen Vokal – der letzte Buchstabe entfällt einfach

Es gibt für jede Person, in jeder Zeit Endungen für die Verben aller Gruppen (Visla, Henvi und Kikla). Die Endungen gelten sowohl für Verben, die aus Nomen mit Konsonanten–Endung gebildet wurden, als auch für Verben, die aus Nomen mit einer Vokal–Endung gebildet wurden. Anders als im Alt–Tarmeh gibt es im Tarmeh acht Personen statt der vier (Ich, Du, Er, Sie, Es, Wir, Ihr, Sie) und vier Zeiten, statt drei (Vergangenheit, Vorvergangenheit, Gegenwart, Zukunft). Außerdem gibt es im Tarmeh nun Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ). Beispiele sind – Piunar = Arbeit und Inva = Angel. Die Grundformen sind piunna und inv.

Zeit / piunna Ich Du Er Sie Es Wir Ihr Sie

Vergangenheit

Vorvergangenheit

Gegenwart

Zukunft

piunnak

piunnakr

piunnaki

piunnakl

piunnap

piunnapr

piunnapi

piunnapl

piunnam

piunnamr

piunnami

piunnaml

piunnaf

piunnafr

piunnafi

piunnafl

piunnan

piunnanr

piunnani

piunnanl

piunnac

piunnacr

piunnaci

piunnacl

piunnas

piunnasr

piunnasi

piunnasl

piunnat

piunnatr

piunnati

piunnatl


Zeit / inv Ich Du Er Sie Es Wir Ihr Sie

Vergangenheit

Vorvergangenheit

Gegenwart

Zukunft

invk

invkr

invki

invkl

invp

invpr

invpi

invpl

invm

invmr

invmi

invml

invf

invfr

invfi

invfl

invn

invnr

invni

invnl

invc

invcr

invci

invcl

invs

invsr

invsi

invsl

invt

invtr

invti

invtl


zu den Visel, Hena, Kiku und Ferk

Bei diesen Gruppen handelt es sich um die beschreibenden Worte. Dabei wird auch in dieser Gruppe wieder die Unterscheidung der Nomengruppen übernommen, wie bei den Verben auch schon. Die Visel leiten sich von den Visloa ab, die Hena von den Henven und die Kiku werden von den eigenständigen Verben, den Kikla abgeleitet. Zu den Ferk gehören Worte, wie nie/niemals und andere, Farben und die Artikel der Nomen, diese mit allen Formen für Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Die Ferk können weder von einem Nomen noch von einem Verb abgeleitet werden.

Die Bildung der beschreibenden Worte hat sich verändert. Nomen aus den Visel und Hena mit einer Silbe werden so genommen, von denen mit zwei Silben wird die erste Silbe verwendet. Bei Nomen mit drei oder vier Silben werden die ersten beiden Silben zur Bildung verwendet, die letzten entfallen einfach. Enden diese Silben auf einen Vokal (wie bei Ebenes und Betanaka) wird lediglich ein –r angehangen. Enden sie auf einen Konsonanten (wie bei Bilt und Zantan), dann wird ein –er angehangen.

Bilt = Bitte – bilter = bittend, flehend

Zantan = Glanz, Glitzer – zaner = glänzend, glitzernd, gleißend

Ebenes = Dunkel(heit) – eber = dunkel, düster, finster

Betanaka = Krieg, Kampf, Schlacht – betar = kriegerisch, kämpferisch

Auch bei den Kiku wird auf diese Weise verfahren. Die Ferk sind dann eigenständige Worte, die keinen Bildungsregeln unterliegen.

Eine weitere Neuerung in dieser Gruppe ist die Steigerung der Visel, Hena, Kiku und Ferk. Damit tritt nun die Möglichkeit auf Dinge, Personen oder Ereignisse mit einander zu vergleichen. Das Beispiel stellt eber = dunkel dar.
dunkel – dunkler – am dunkelsten
eber – eberi – va–eberi