Kultur

Bannerentwicklung

Hier ist eine Entwicklung des Banners zu sehen, das der Mantuz vor sich her trug. Neben diesem hatten auch die Obersten der einzelnen Städte ihre Banner entwickelt. Deren Entwicklung aufzuzeigen wäre aber hier zu langatmig. Das erste Banner entstand durch Nerdain, der, trotzdem daß er ein Elovar war, als erster Mantuz anerkannt wurde. Aus diesem ging, über sechs Stadien, das Banner hervor, wie es der Mantuz zur Zeit des Wiedererstarken Roumars benutzte. Ein Mantuz entwickelt sein Banner stets selbst. Dies gehört zu seinen ersten Aufgaben. Er zeigt mit der Wahl seiner Motive, wie er sein Amt sieht und wie er seine Untertanen zu führen gedenkt.

Dieses Banner wurde vom ersten Mantuz Nerdain entworfen. Der blaue Stoff wurde von den Mitomis gefertigt. Es ist ein schwerer Stoff, wie Brokat. Das Banner wurde mit feinem, silbernem Garn bestickt, das durch die feingliedrigen Hände der Krontaus entstanden ist.

Der große Stern zeigt, daß für Nerdain Mamur der Mittelpunkt war. In der Mitte ist der Tarmeh-Buchstabe für M zu sehen, als Initial für Mamur. Die kleineren Sterne stehen für seine Kinder, die Elovar, zu denen auch Nerdain gehörte. Der Planet steht unter Mamur und seinen Kindern. Es ist nur ein Kontinent mit einer vorgelagerten Insel zu sehen. So sah das Gesicht Tarmanels zum Anbeginn der Zeiten aus, als die großen Schlachten zwischen Roumar und seinen Geschwistern noch keine Narben hinterlassen haben.


Noch während Nerdain auf Tarmanel weilte, wurde ein Mantuz aus den Reihen der sieben Völker gewählt. Er sollte das Volk leiten, denn Nerdain mußte mit der Zeit immer verbissener gegen Roumar kämpfen. Dieser Mantuz ließ ein neues Banner entwerfen.

Es wurde ebenfalls ein schwerer Stoff benutzt, der von den Mitomis gewirkt wurde. Auf dem dunkelgrünen Untergrund ist mit grobem, hellbraunem Garn, das ein wenig ins Graue geht gestickt worden. Dazu hat der Mantuz erstmals Farbe in das Banner gebracht in dem er neben dem groben Garn feineres, rotes Garn für die Verziehrungen verwendet hat. Auch die Stickereien der Kennzeichen zeigen neue Farben. Mit dem weißen Garn sind Wellen und Wasser angedeutet, mit grünem Garn wurden ein paar Grashalme gestickt, um die Graslande zu verdeutlichen. Im Laufe der Zeit werden die Banner auch immer farbenfroher, bis auf das fünfte.

Zu oberst ist auf dem Banner der Name Tarmanels auf Tarmeh gestickt worden. Darunter sieht man einen Stern zu beiden Seiten eingerahmt von zwei Initialen. Der Mantuz sah Nerdain als Elovar vor sich und sah seine Wundertaten. Von Mamur hielt er nicht viel, denn er konnte ihn nicht sehen oder erfahren. So stehen dort die Tarmeh-Buchstaben E und N, als Initialen für Elovar Nerdain. Darunter ist der Planet zu sehen. Der Mantuz hat darauf verzichtet den Kontinent mit seinen Konturen abzubilden. Stattdessen hat er die wichtigsten Kennzeichen des Kontinents sticken lassen. Die große Meeresbucht Havod im Westen, die tiefe Schlucht ramar Ebenes, der Wald Faresten Unai im Osten und im Süden die weiten Graslande Aurion.


Dieses Banner ist aus einem leinenartigen grauen Stoff. Für die wichtigen Elemente wurde ein rotes Garn verwendet, das ungefähr die Grobheit eines auf der Erde üblichen normalen Strickgarns hat. Die Ornamente sind mit einem etwas feineren, blauen Garn gestickt worden. Die Farbigkeit der vorherigen Banner wurde erneut aufgenommen, aber der Mantuz riskierte nicht so viel Farbe, wie auf diesem.

Der Mantuz hat Mamurs Stern aus dem Banner Nerdains wieder übernommen, denn die Elovar waren zu dieser Zeit nicht mehr auf Tarmanel. Er entdeckte Mamur als den wahren und einzigen Gott wieder neu. Darunter ist ein Stern, wie er für Nerdain verwendet wurde. Er steht für den Mantuz. Die roten Wellen mit blauem Garn hinterlegt zeigen, daß der Mantuz aus dem Volk der Aukrims stammt. Es sind Lebewesen, die das Wasser bewohnen. Darunter ist der Name des Planeten in Tarmeh zu sehen. Der Planet, der zu sehen ist, zeigt vier Kontinente. Nach der großen, letzten Schlacht zwischen Roumar und seinen Geschwistern ist der eine Kontinent zu vier Teilen zerbrochen. Die vorgelagerte Insel ist an den rechten Kontinent angegliedert worden.Dieses Banner ist zu einer Zeit des Friedens entstanden, denn Roumar ist besiegt und die Bewohner haben neues aufgebaut.


Dieses gelbe Banner wurde aus einem Stoff gemacht, der von Mizars gefertigt wurde. Im Gegensatz zu den Stoffen der Mitomis sind ihre Stoffe sehr viel feiner und leichter. Doch wurde für dieses Banner ein, im Vergleich zu anderen, eher fester Stoff der Mizars verwendet. Es wurden verstärkt wieder viele Farben bei den Stickereien verwendet. So treten neben einem groben, grau-blauen Garn für die Hauptelemente und einem ebenfalls groben, schwarzen Garn für die Ornamente grüne, gelbe, blaue und braune Farben auf. Auch hier ist ein grobes Garn verwendet worden.

Nach vielen Generationen kam ein Mantuz an die Macht, der sich mehr und mehr wichtig nahm. Er behielt den Stern Mamurs zwar bei, doch ist dieser ins Abseits gerückt und scheint für das Leben auf Tarmanel keine Rolle mehr zu spielen. Der Planet selber ist wichtiger und noch wichtiger ist der Mantuz selber, daran zu erkennen, daß dieser seinen eigenen Namen (Menlair) in die Mitte des Planeten gesetzt hat und sich so zum Mittelpunkt aller Dinge gemacht hat. Um seinen Namen herum sind Symbole für die verschiedenen Charakteristika der Lebensräume der sieben Völker angeordnet. Über dem Namen sind folgende Dinge zu sehen. Blaue Wellen für das Wasser, braune Berge und ein Baum, stellvertretend für die Wälder. Unter dem Namen gibt es gelbe Hügel für die Wüsten und grüne Halme für die ausgedehnten Steppen. Umrahmt wird der Planet von sieben Sternen, die sich aus dem vorherigen Stern des Mantuz zurückentwickelt haben zu zwei sich kreuzenden Strichen. Es scheint von dem Mantuz gewollt zu sein, daß es so aussieht, als ob die Sterne sich nur um ihn drehen würden. Unter dem Planeten ist der Name Tarmanels in Tarmeh geschrieben.


Der Mantuz, der das vorherige Banner entworfen hatte, war schon sehr von sich eingenommen. Doch sein direkter Nachfolger trieb diese Ansicht auf die Spitze.

Dieser Mantuz verabscheute Farben, wie er gänzlich alles haßte, was vor seiner Herrschaft entwickelt wurde. So hielt er sein Banner bewußt in Schwarz und Weiß. Schwarz der Stoff und Weiß das Garn. Für ihn kamen nur die feinsten und erlehsensten Stoffe der Mizars in Frage und auch das Garn nahm er lieber von den Krontaus.

Seine Überheblichkeit kommt vor allem dadurch zum Ausdruck, daß er den Stern Mamurs aus dem Blickfeld rückte. Unter den Ornamenten fällt er nicht auf und wird durch diese auch vom Rest abgetrennt. Statt dessen zieht der große, weiße Buchstabe (in Tarmeh geschrieben) die Blicke auf sich. Er ist das Initial des Mantuz, ein E für Eandor. Von seinem Vorgänger hat Eandor die Charakteristika für die Lebensräume übernommen, hat sie aber auch in Weiß gehalten. Um sich so in den Mittelpunkt setzen zu können, hat Eandor auf einen Umriß des Planeten verzichtet. Er hat einfach die sieben Sterne mehr oder weniger im Kreis um den Buchstaben angeordnet. Die Striche, die sich bei seinem Vorgänger noch horizontal und vertikal kreuzten, verlaufen nun jeweils diagonal. Der Mantuz wollte so wenig wie möglich übernehmen. Der Name Tarmanels auf Tarmeh steht unter diesem ganzen und wurde verkleinert.


Nachdem Mantuz Eandor in einem verheerenden Krieg gefallen war, besann sich der neue Mantuz wieder auf die Werte, die das Elkoronan lehrte.

Um wieder alle Völker Tarmanels zu vereinen, die sich in dem Krieg stark zerstritten hatten, verwendete er wieder grobere Stoffe, die nicht von den Mizars gefertigt wurden. Auch die Brokatstoffe der Mitomis fanden keine Verwendung. Stattdessen ließ er den hellgelben Stoff von den Krontaus anfertigen, die sich nicht durch gute Webarbeiten auszeichneten. Dennoch bemühten sie sich für diesen Stoff besonders und so wurde es ein zwar grober, aber gut gewebter Stoff, in den sie feine, silberne Fäden in Wellen gewoben haben, so daß der Stoff einen Glanz bekommt. Die Farbe sollte bewußt in einem Kontrast zu dem Schwarz des Vorgängers stehen. Das Garn indessen erhielt der Mantuz von den Auotos, denn sie verstanden sich in der Kunst eine Wasserpflanze zu einem kostbaren Garn zu verarbeiten. Die Pflanze hat für gewöhnlich eine zarte, hellblaue Farbe. Aber die Auotos benutzten Pigmente eines dunkelblauen Minerals, um dem Garn auf dem gelben Stoff zu mehr Geltung zu verhelfen. Die Kunst dieser Garnherstellung hatten sie bis dahin niemandem offenbart.

Der Mantuz sah in der Verwendung des eigenen Initials einen Mißbrauch der Macht und verzichtete auf solch eine Zurschaustellung. Er wählte als zentrales Motiv den Baum, denn so verstand er die Beziehung der Völker zu ihrem Gott. Mamurs Stern bildet die lebenswichtigen Wurzeln, ohne die ein Baum vekümmern würde. Der Baum wird mit solch guten Wurzeln stark und bringt viele Äste hervor. Sieben Äste für die sieben Völker wurden diesem Baum gestickt. Er entwarf neue Sterne, die die Völker symbolisieren sollen. Über alle Sterne zieht sich der Name des Planeten in Tarmeh geschrieben. Dies soll zeigen, daß alle Völker zusammen Tarmanel bewohnen. Alle gehören zusammen und keiner ist besser, als ein anderer. Auf Ornamente wurde gänzlich verzichtet. Dieses Banner zeichnet sich vor allem durch seine Schlichtheit aus.


Das nächste Wappen ist wieder farbiger gestaltet worden, im Gegensatz zur Schlichtheit des oberen Wappens. Der rotviolette Stoff wurde von den Mitomis gearbeitet und ist noch etwas feiner, als der der Krontaus. Dennoch ist es ein schwerer Stoff. Dieser wurde mit einem groben, hellgelben Garn bestickt. Dieses wurde vor allem für das Motiv des Baumes benutzt und auch für den Namen des Planeten. Auch der Planet mit den Namen der Kontinente wurde aus dem Garn auf das Wappen gearbeitet. Passend zu dem hellgelben Garn wurde ein gleichwertiges violettes Garn genommen. Der Farbton sollte als Pastellviolett bezeichnet werden. Mit dem groben Garn wurden die sieben Sterne für die Völker gestickt. Es gibt erstmals wieder Ornamente in dem Wappen. Für diese wurde zum einen ein rotes, feines Garn genommen, das im Farbton dem des Stoffes gleicht, so daß das Routenmuster kaum wahrzunehmen ist. Die sieben Sterne wurden mit grünen Querstreifen verbunden, für die ein ebenfalls feines Garn benutzt wurde.

Der Mantuz übernahm einige Motive seines Vorgängers, so den Baum mit dem Stern Mamurs in den Wurzeln und die Sterne für die sieben Völker. Dennoch wollte er eine neue Aussage mit seinem Wappen bringen, als sein Vorgänger. Mamur sollte über allem stehen, aber für den Planeten waren die Völker zuständig. Deswegen nahm er einen Kreis für den Planeten wieder mit auf das Wappen. Es sind dort die Namen der fünf Kontinente verzeichnet und drum herum sind die Sterne der Völker angeordnet, zum Zeichen, daß sie dort leben, arbeiten und den Planeten gestalten. Mamur sollte dennoch die Wurzel des Lebens bleiben, was der Baum verdeutlichen sollte. Der Mantuz förderte mit dieser Einstellung, daß die Leute Mamur aus ihrem Leben ausklammerten. Sie verehrten ihn zwar, aber bei privaten Entscheidungen und für den Umgang mit anderen spielte er keine Rolle mehr. Er tronte nur über allem und schaute hinab, aber die Völker müssen auf sich selbst Acht geben. Nur wenige konnten dieser Wendung wiederstehen. Leider konnte der Mantuz diesem Sinneswandel nicht mehr Einhalt gebieten, als er es bemerkte. Er hatte nicht beabsichtigt das Volk von ihrem Gott zu entfernen. Weiteren verhängnisvollen Ereignissen sollte diese neue Sicht den Weg bereiten.


Dies ist das letzte Wappen. Dieses wird vom noch amtierenden Mantuz gebraucht. Doch hatte schon sein Vorgänger dafür gesorgt, daß seine Amtszeit nur sehr kurz ist.

Das Wappen zeichnet sich durch nicht so viel Farbe aus. Der Stoff ist von den Mizars gefertigt worden. Es ist ein roter Stoff, die Mizars bezeichnen diese Farbe als feuerrot. Das Garn ist grob und von einem blassen Gelb. Mit diesem Garn wurden alle Motive gestickt. Der Stern Mamurs mit den sieben Sternen der Völker, der Name des Planeten und die Anfangsbuchstaben der fünf Kontinente. Zusätzlich wurde ein etwas grober, blauer Stoff der Mizars auf den Planeten appliziert und mit dem hellgelben Garn an den Rändern festgenäht. Dies geschah, um noch etwas Farbe in das Wappen zu bringen, daß außer schräg verlaufenden Streifen keinerlei Ornamente zeigt. Für die Streifen wurde ein feines Gran benutzt, dessen Farbe ein etwas dunkleres Feuerrot ist.

Dem Mantuz ist Mamur sehr wichtig. Er gestaltete dieses Wappen, um den Untertanen zu zeigen, daß ohne Mamur das Leben ins leere geht. Er kannte sich aus im Elkoronan und so brachte er ein altes Motiv in seinem Wappen zum Tragen. Der erste Mantuz Nerdain hatte Mamur mit Sternen für die Elovar an oberste Stelle des Wappens gesetzt. Der jetzige Mantuz übernahm dies, änderte die Sterne der Elovar aber in sieben Sterne für die Völker ab. Die Form der Sterne übernahm er von seinem Vorgänger. Der Planet steht unter allem. Die Völker leben zwar auf ihm und gestalten ihn, doch sind sie in Mamur verankert und ohne ihn ist all ihr Wirken nur Schall und Rauch. Der Mantuz versuchte diese Überzeugung in seiner Amtszeit durchzusetzen, doch wurde er oft behindert von anderen, die ihr eigenes Vorankommen im Blick hatten. So geschah es, daß der Manutz übersah, daß das gefährlichste Gut in seinem Besitz ungeschützt von jederman an sich gebracht werden konnte. Er hätte ein großer König werden sollen, doch seine Blindheit wurde ihm zum Verhängnis.